Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Selda Bekar

Bei Norwegerpullovern handelt es sich in aller Regel um robuste, eher derbe, dicke und warme Winterpullover oder Strickjacken, die traditionell in Naturtönen, in der modernen Variante aber auch in bunten Farben gestrickt werden. Dabei kennzeichnet sich der Norwegerpullover durch unterschiedliche Muster meist im oberen Bereich der Strickarbeit, die sowohl aus einfachen Formen als auch aus beispielsweise Sternen oder Rentieren bestehen können.

Seine Bezeichnung hat der Norwegerpulli erhalten, da sein Ursprung in den skandinavischen Ländern liegt. Dabei kommt das Norwegermuster eigentlich von den Färöer, den Shetlandinseln und aus Island, weshalb der Norwegerpulli auch unter der Bezeichnung Islandpullover bekannt ist. Der klassische Islandpullover unterscheidet sich jedoch durch die traditionelle Rundpasse vom Norwegerpullover und wird im Unterschied zum Norwegerpullover an einem Stück gestrickt. In Deutschland verbreitete sich der Norwegerpullover in den 1970er Jahren im Zuge der Ökologie- und Alternativbewegung. Durch moderne Farben und unterschiedliche Garne gehört der Norwegerpulli mittlerweile jedoch zu den Klassikern unter den Strickwaren und ist quer durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten sehr beliebt.

Strickanleitung für ein Norwegermuster

Grundsätzlich sind der Phantasie beim Stricken eines Norwegermusters keine Grenzen gesetzt. Das bedeutet, der Stricker kann auch durchaus selbst ein Muster entwerfen und darüber einschneiden, wie breit sein Muster werden soll.

Gestrickt wird ein Norwegermuster üblicherweise glatt rechts, also mit rechten Maschen in den Hinreihen und mit linken Maschen in den Rückreihen. Dabei werden die Farben entsprechend des Strickmusters gewechselt. Da jedoch in aller Regel nur wenige Maschen in einer Farbe gestrickt werden und es entsprechend viele Farbwechsel gibt, es am sinnvollsten, die verschiedenen Wollfäden hinter der Strickarbeit mitlaufen zu lassen. Je nach benötigter Farbe kann der entsprechende Wollfaden dann aufgenommen werden. Später können die Fäden bei Bedarf auf der Rückseite des Pullovers vernäht werden.

Wie bunt das Norwegermuster gestaltet wird, bleibt dem Geschmack des Strickers überlassen. In der folgenden Strickanleitung wird das Muster mit hellbrauner und mit dunkelbrauner Wolle über einem cremefarbenen Pullover gearbeitet. Dabei erstreckt sich ein Mustersatz über 41 Maschen und wird über 31 Reihen gestrickt. Je nach Größe der Strickarbeit wird der Mustersatz mehrere Male wiederholt, so dass er sich dann über die gesamte Breite der Strickarbeit erstreckt. Ein Kästchen des Schemas symbolisiert dabei eine Masche in einer Reihe.

Norwegermuster stricken

Traditionell wird das Muster nur über dem Brustbereich gestrickt. Möglich ist aber auch, das Muster bis hoch zu der Schulterpartie auszudehnen und auf den oberen Bereichen der Ärmel fortzuführen. Außerdem kann der untere Bereich des Strickmusters, also beispielsweise die Reihen 1-8, als Muster in die Bündchen eingearbeitet werden.