Aktualisiert am 27. Januar 2023 von Selda Bekar

Unabhängig davon, was gestrickt werden soll, beginnen alle Strickanleitungen immer mit dem Anschlag der Maschen. Nun gibt es unterschiedliche Methoden, wie die Maschen angeschlagen werden können. Am weitesten verbreitet ist jedoch der sogenannte Kreuzanschlag, durch den ein elastischer Rand entsteht.

Für den Kreuzanschlag wird zunächst soviel Wolle von dem Knäuel abgewickelt, dass dieses Ende des Fadens mindestens der dreifachen Länge der geplanten Anschlagbreite entspricht. Soll die Strickarbeit beispielsweise 20 Zentimeter breit werden, müsste der Faden für den Anschlag also mindestens 60 Zentimeter lang sein.

Die Wolle wird an der abgemessenen Stelle erst um den Zeigefinger und dann um den Daumen der linken Hand gespannt. Der Faden, der über dem Daumen liegt, kommt von dem Ende der Fadens, der Faden über dem Zeigefinger kommt von dem Wollknäuel. Die beiden Stricknadeln werden dann zusammengenommen und in der rechten Hand gehalten.

Die beiden Stricknadeln werden jetzt erst von unten in die Schlinge am Daumen eingestochen, dann von oben durch die Schlinge am Zeigefinger und anschließend mit den Spitzen nach unten wieder zurück durch die Daumenschlinge. Die Finger werden nun herausgezogen und die erste Masche auf der Nadel durch den Zug mit dem kurzen Ende des Fadens fest zugezogen.

Für die folgenden Maschen wird die Wolle immer nur einfach um den Daumen und den Zeigefinger gespannt, indem die beiden Wollfäden mit dem Daumen und dem Zeigefinger auseinandergehalten werden. Ansonsten bleibt das Anschlagen der Maschen gleich. Das bedeutet, die Stricknadeln werden von unten durch die Daumenschlinge, von oben durch die Schlinge am Zeigefinger und wieder zurück durch die Daumenschlinge geführt. Nach jeder Masche gleitet der Faden dann vom Daumen und die Masche wird mithilfe des Daumens zugezogen.

Auf diese Weise geht es solange weiter, bis die erforderliche Maschenzahl angeschlagen ist. Danach wird eine Stricknadel vorsichtig herausgezogen und das eigentliche Stricken kann beginnen.

Eine zweite Methode für den Anschlag besteht im Aufstricken der Maschen. Durch einen solchen Anschlag entsteht ein fester Rand, allerdings ist diese Variante schwieriger als der Kreuzanschlag und gerade bei den ersten Strickarbeiten auch nicht unbedingt notwendig. Für das Aufstricken der Maschen wird zunächst ein Knoten geknüpft und auf die linke Stricknadel gelegt. Dann wird die rechte Nadel von vorne in den Knoten eingestochen, der Faden über die rechte Nadel gelegt und eine Schlinge durchgezogen. Diese Schlinge wird auf die linke Nadel gelegt. Anschließend wird die rechte Nadel zwischen den beiden Maschen auf der linken Nadel eingestochen. Nun wird der Faden wieder um die rechte Nadelspitze gelegt, eine neue Schlinge durchgezogen und diese erneut auf der linken Nadel abgelegt. Dies wird dann sooft wiederholt, bis die erforderliche Maschenanzahl erreicht ist.